In einer bemerkenswerten spontanen Wendung im letzten Kreistag wurde auf Antrag von Günter Rudolf (SPD) die Schulumlage gesenkt. Dies steht im Gegensatz zu den Forderungen der FREIE WÄHLER, die eine Erhöhung der Umlage verlangt hatten.
Es ist ein typisches Beispiel dafür, wie Koalitionsdynamiken der Parteien den Landkreis in die falsche Richtung formen können. Für uns FREIE WÄHLER sind die Bildungseinrichtungen im Landkreis enorm wichtig und daher können wir gerade hier den Sparzwang der SPD mit Ihren Koalitionspartnern nicht nachvollziehen. Sparen ja, jedoch nicht bei den Bildungseinrichtungen. Hier investieren und ggf. sogar Schulden machen, erklärt Engin Eroglu (Kreis- und Fraktionsvorsitzender der FREIE WÄHLER Schwalm-Eder).
Wie Politik nicht funktioniert zeigt die Grundschule in Ziegenhain als Paradebeispiel: Die Situation um die Ganztagsschule in der Festungsstadt ist ein komplexes Thema, das die Aufmerksamkeit der lokalen Gemeinschaft und der politischen Vertreter bereits gefordert hat. Nach einem umfangreichen Umbau, der fünf Jahre dauerte und 5,5 Millionen Euro kostete, was 2,4 Millionen mehr als ursprünglich geplant war, steht die Schule vor einem Platzproblem für mindestens vier Jahre. Sollte der nächste Jahrgang erneut so groß sein sogar um weitere acht Jahre usw.
Die FREIE WÄHLER haben darauf hingewiesen, dass aufgrund der Dreizügigkeit der Schule im Schuljahr 2024/2025 nur zwei Klassenräume zur Verfügung stehen, was bedeutet, dass eine Klasse in einen Kellerraum ausweichen muss.
Die FREIE WÄHLER haben Bürgermeister Tobias Kreuter aufgefordert, mit dem Landrat ins Gespräch zu kommen, um moderne Container für das kommende Schuljahr zu organisieren und langfristig eine andere Lösung (z.B. Nutzung der Räume der Kita Alleeplatz, die seit diesem Sommer leer steht und saniert werden muss) zu finden, da die Schülerzahlen wahrscheinlich durch die hohe Zuwanderung nicht sinken werden.
Dass die Integration von Flüchtlingen in das Schulsystem eine komplexe Herausforderung ist und Ressourcen erfordert, ist uns bekannt meint der Abgeordnete. Es ist aber auch allgemein anerkannt, dass Bildung ein Schlüssel zur Integration ist, insbesondere für Kinder, die neu in einem Land sind. Die Bereitstellung ausreichender Räumlichkeiten, qualifizierter Fachkräfte und Pädagogen ist entscheidend, um eine erfolgreiche Integration zu gewährleisten, sagen die FREIE WÄHLER in ihrer Mitteilung.
Die Partei begrüßt das neue Programm des Bundes, dass den Umzug von der Stadt aufs Land befürwortet. Doch hier verschließt die Kreispolitik mit solchen Aktionen einfach die Augen obwohl die gleichen Parteifarben wie in Berlin.
Hier wird deutlich, dass die regierenden Parteien im Kreistag des Schwalm-Eder-Kreises verbraucht sind und dass dringend frischer Wind benötigt wird. In diesem Kontext ist es verständlich, dass Bürgerinnen und Bürger nach neuen politischen Konstellationen verlangen, die über den traditionellen Rahmen hinausdenken und die Entwicklung des Kreises mit gesundem Menschenverstand vorantreiben können, so Eroglu.
Die FREIE WÄHLER suchen immer praktikable Lösungen für die Bildungseinrichtungen im Landkreis, die den Bedürfnissen der Schüler gerecht werden und gleichzeitig die finanziellen und räumlichen Einschränkungen berücksichtigen und stehen somit klar unter dem Motto: Kurze Beine – Kurze Wege hinter dem Erhalt der Grundschule in Allendorf/L.
Desweiteren fordern die FREIE WÄHLER eine Prüfung, ob eine Kindergartengruppe in den Räumen der Grundschule in Allendorf nach Umbaumaßnahmen installiert werden kann – insbesondere auch durch den Wegfall der KiTa am Alleeplatz. So gilt nicht nur für Grundschulkinder „kurze Beine – kurze Wege“, sondern auch für die Kindergartenkinder.
„Die Argumentation, dass für den Neu- und Umbau von Schulen im Schwalm-Eder-Kreis kein Geld vorhanden sei, akzeptieren wir nicht. Das steht im Widerspruch zu der Tatsache, dass Bildung die Grundlage für Innovation und langfristigen wirtschaftlichen Erfolg ist. Es ist eine Investition, die sich vielfach auszahlt, indem sie zukünftigen Generationen in Nordhessen bessere Chancen eröffnet. Daher ist es von größter Bedeutung, dass ausreichende Mittel vom Landkreis bereitgestellt werden, um den Bildungssektor Schwalm-Eder zu stärken und somit die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen,“ so Eroglu abschließend.